Ein dickes Fell brauchst du als Autor unbedingt. Deine Umgebung hält dich für jemanden, der nichts tut. Der sich eine Beschäftigung erfunden hat, um zu faulenzen. Meine Nachbarn bitten mich vielleicht deshalb immer um irgendwelche Gefallen: „Du könntest doch die Kinokarten besorgen, könntest dies holen, könntest das für uns reservieren“, jeweils mit dem Zusatz: „Du hast doch soviel Zeit.“ Ich bin dann so verdutzt, dass ich die Karten einfach besorge, etc. etc. Ich tue es ja nicht ungern, mich stört nur der Zusatz. Ein besonders fürsorglicher Nachbar fragte mich neulich: „Was tust du eigentlich den ganzen Tag?“ Ich glaube, er hatte die schreckliche Angst, ich könnte den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und mich zu Tode langweilen (sollte ich vielleicht mal versuchen). Wer weiss, was er sich bei seiner Frage gedacht hat? Jedenfalls eins ist sicher: er hat keine Mikrokamera in meiner Wohnung installiert, um zu beobachten, wie ich für die Schublade arbeite.
