Das Haus

Kriminalroman, 192 Seiten

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Log-Line

Ist das Haus, in dem einer um den anderen Mieter den Tod findet, ein Unglückshaus oder ist ein Mörder am Werk, der ganz gezielt tötet?

Schnipsel

„Frau Mooskop war eindeutig tot“, stellte die Rauhaar überflüssigerweise fest. „Ich frage mich nur, wer sie auf dem Gewissen hat.“

Ich musste noch einen kräftigen Schluck nehmen. „Haben Sie die Müllsäcke gesehen?“

In der Küche türmten sich Müllsäcke. Alle waren aufgepickt, und der Müll war herausgequollen. Frau Mooskops Gang stand voll mit Kartons und gebündeltem Papier. Auf einer schmalen Kommode stapelten sich irgendwelche Textilien oder Lappen. Der Garderobenspiegel war mit dünnem, weißem Kot besudelt. Auf seinem oberen Rand mussten Tauben gesessen haben.

Mich beschäftigte mehr noch die Szenerie als die Frage, was der Mooskop zugestoßen war. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. Hitchcocks Vögel erschienen mir läppisch dagegen.

Klappentext

Das Haus ist ein Gebäude voller winziger Mietwohnungen. Mit dem Tod des Medizinstudenten Enis Al Agha nimmt das Unheil seinen Lauf. Einer um den anderen Mieter wird tot aufgefunden oder verschwindet spurlos. Die pensionierte Schneiderin Frau Rauhaar ist sich sicher, es gibt einen einzigen Mörder und der wohnt im Haus. Die Parapsychologin Nadja Knoll ist anderer Meinung: Das Haus sei womöglich ein Unglückshaus, ein verfluchter Ort, das Haus selbst sei sozusagen schuld an den grausigen Geschehnissen. Niemand erkennt ein klares Muster hinter den horrenden Fällen. Die Polizei ist ratlos. Bis sie rein zufällig auf eine bedeutende Spur stößt. Viel zu spät.

Toe tag

Die Figuren

Erzählt wird aus der Perspektive von Nadja Knoll, die im Haus wohnt. Sie ist Parapsychologin und arbeitet an einem Manuskript über das Gedächtnis von Dingen und Orten. Ihre Recherchen sind für so einiges relevant, das im Haus passiert oder existiert, und so gibt es immer ein paar Begleitkommentare aus Knolls Wissensfundus.

Herr Zimmermann, ein geschiedener Bauunternehmer und großzügiger Bonvivant, lädt alle Bewohner einmal im Monat zum Aperitif auf seine Dachterrasse ein. Frau Mooskop, pensionierte Kurzwarenverkäuferin, der alles Angst macht und Frau Rauhaar, pensionierte Schneiderin, die vor Neugierde schon mehrere Tode gestorben ist. Ramona Valdes, ehemals Bardame, vulgär und lebenslustig, das ewige Mädchen. Die Feldner-Schwestern, zwei junge Mädchen, die eine Banklehrling, die andere auf Stellensuche, unschuldig und ehrgeizig. Jean Colomb, den böse Zungen im Haus trotz seiner vierzig Jahre als Muttersöhnchen bezeichnen. Marco Bentivoglio, eine graue Büromaus, den alle ausnutzen, und Matt Reynolds, Balletttänzer an der Oper, den Oscar Wilde zum Vorbild für Dorian Gray hätte nehmen können. Dann ist da Marina Dunst, groß, dick und launisch, fühlt sich stets angegriffen und putzt ihre Mitbewohner aus heiterem Himmel herunter. Schließlich sind da noch Priscilla Klein, Nadjas Freundin und Tiernärrin, und die Wistlers. Herr Wistler, ein gebildeter Hochstapler, muss schon bessere Tage erlebt haben. Frau Wistler schreibt angeblich Romane und hält ihren Gatten aus. Die einzige Person im Haus, die stets Zimmermanns Einladungen ausschlägt, ist Enis El Agha, der schöne und scheue Medizinstudent aus gutem Haus.

Da der Roman dem klassischen englischen Detektivroman nachempfunden ist, liegt das Hauptaugenmerk auf der Auflösung des Verbrechens.

Leseprobe – Das Haus

Zehen Mann jung Morgue

Schnipsel

Die Worte der Rauhaar, dass noch weiteres Unheil über uns hereinbräche, und unsere These, dass Unheil anderes Unheil anzog, stellten sich als vorausschauend heraus. Noch in derselben Nacht, um drei Uhr, zur stillsten Stunde, ertönte bestialisches Geheul durchs Treppenhaus. Es drang geradezu durch meine Wände. Quasi Wolfsgeheul … es hörte nicht auf.

War es ein Tier, fragte ich mich, als das Geheul mich aus dem Schlaf riss? War es ein Mensch? Ein Mann? Eine Frau? Schwer zu sagen.

Minuten später stürzten alle aus ihren Wohnungen.

Das Geheul kam eindeutig aus Ramonas Wohnung. Ramona wohnte neben mir. Als ich mich zitternd ihrer Tür näherte, war nur noch ein Wimmern zu hören, dann hörte es auf. Zimmermann und Matt Reynolds eilten, beide in Seidenpyjamas, die Treppe herunter. Zimmermann klopfte gleich wie wild an Ramonas Tür, rief laut ihren Namen. Von drinnen kam aber keine Reaktion.

Priscilla und die Rauhaar liefen in Bademänteln die Treppe herauf. So weiß im Gesicht hatte ich Priscilla noch nie gesehen. Als sei sie eben dem Grab entstiegen.

Die Feldners und die Wistlers guckten vom zweiten Stock über das Geländer zu uns im ersten hinunter.

Jean stieg schließlich wie ein alter Mann die Treppe rauf, den Telefonhörer am Ohr, in roten Boxershorts und lila T-Shirt. Seine Augen waren vom Schlaf verquollen.

Und zuletzt kam Marina aus ihrer Wohnung. Ihre Tür flog auf, als würde sie gesprengt, und sie schrie, ohne nach links und rechts zu gucken: „Verdammt! Was ist hier los? Wird hier eine Sau geschlachtet?“

Schnipsel

Am Abend, als ich alleine in meiner Wohnung vor dem Fernseher saß, kam mir ein satanischer Ritualmord in den Sinn. Zumal die Rauhaar mir keine Ruhe ließ und unbedingt an ein weiteres Verbrechen glauben wollte. Dass die Mooskop mit Taubenfedern bedeckt war und überall Taubenkot klebte, konnte eine satanische Botschaft des Mörders sein. Was macht ein satanisches Verbrechen aus? Normalerweise leitet sich diese Einordnung aus der Inszenierung der Tat, der Persönlichkeit des Mörders, aus dem Umgang mit den Leichen und dem Vorhandensein religiöser Symbole ab. Die Taube ist ein religiöses Symbol. Das Symbol wurde gleichzeitig entweiht, indem überall Taubenkot verschmiert und Taubenfedern ausgerupft worden waren. Mein Gehirn raste. Irgendwann bremste ich mich und sagte mir, dass selbst die Rauhaar kein satanisches Verbrechen in Erwägung gezogen hatte. Sie glaubte an ein normales Tötungsdelikt und hatte lediglich Marina im Verdacht. Niemand hasste die Mooskop, niemand ärgerte sich über sie, außer Marina. Marina hatte sie bei der Verwaltung angezeigt, weil sie Tauben fütterte und der Taubenkot von Frau Mooskops Sims im dritten Stock bis auf Marinas Sims im ersten Stock tropfte. Auch Körner- und Brotreste landeten auf Marinas Sims. Tauben seien die Ratten der Luft, hatte Marina die Mooskop einmal angeschrien. Es sei strengstens verboten, sie zu füttern. Nach diesem Angriff war die Mooskop tagelang nicht mehr aus ihrer Wohnung gekommen. Der Kot und die Futterreste landeten aber weiterhin auf Marinas Sims, und so hatte Marina sie angezeigt. Die Verwaltung hatte daraufhin Frau Mooskop verwarnt. Fortan landeten der Kot und die Futterreste auf meinem Sims. Die Mooskop schien das Sims gewechselt zu haben, und der Wind trug nun die Reste zu mir. Ich beschwerte mich nicht. Die Tauben waren das Einzige, was die Mooskop noch hatte …

Rezensionen

Matthias Hallmann

"„Das Haus“ von Olivia Monti ist ein Krimi der anderen Art. Leise, süffisant und so entlarvend. Ich habe das Buch wirklich genossen. Eine schöne Geschichte, in der die Personen aus der Ich-Perspektive beschrieben werden. Manchmal fühlt man sich bei Gedanken über die Neugier von Hausnachbarn ertappt. Viele Leichen, Blut und Unappetitliches werden auf so eine leichte Art beschrieben, dass man innerlich schmunzeln muss. Der Autorin fällt es auch leicht spezielle Stimmungen mit ganz wenigen Worten einzufangen. Das Misstrauen und die Neugier der Hausbewohner und insbesondere des harten Kerns werden köstlich herausgearbeitet."

Auf Thalia

„Dieser Krimi ist eindeutig etwas Besonderes. Ich konnte ab der ersten Seite an nicht aufhören zu lesen. Es erinnert sehr an Agatha Christi, passt aber haargenau in die heutige Zeit. Ich habe alles und jeden verdächtigt und es ständig wieder verworfen. Das Haus mit seinen Bewohnern raubt einem den Atem. Die Geschehnisse zusammenzubasteln ist eine immense Herausforderung. Das Ende ist aber durch und durch befriedigend, so dass man entspannt am Ende des Buches das Haus verlassen kann. Ich habe mir in der Tat Notizen zu den einzelnen Personen gemacht. Nicht, weil es sonderlich verwirrend war, sondern weil man besser basteln kann… Es hat mir aufrichtigen Knobel- und Lesespaß bereitet. Quasi ein interaktiver Krimi. Absolut lesenswert! Gerne mehr davon!“

„Die Protagonisten, ihre Taten und ihr Handeln werden sehr bildlich dargestellt. Ein flüssiger Schreibstil lässt einen diese Lektüre kaum aus der Hand legen. Spannend und interessant geht es hier auf Spurensuche und Mörderjagd. Der Krimi hat einen durchgängig roten Faden und ist eine fesselnde Unterhaltung.“

Auf Hugendubel

„Das Buch ist wie ein Kammerstück. Der Schauplatz ist nur das Haus mit den Bewohnern. Es geht um Tratsch und Gerüchte. Eifersucht und Neid und Beobachtung einzelner. Die Ermittlungen der Polizei spielen nur am Rande eine Rolle. Es geht nur um Vermutungen und auch Ängste der Bewohner. Das ist an diesem Buch anders als sonst bei Krimis. Diese Besonderheit macht damit auch das Lesen besonders. Ich habe mich gerne unter den Bewohnern aufgehalten und überlegt wer der Mörder ist.“

Auf Amazon

„Olivia Monti zeichnet ein grausames, reales Bild einer Hausgemeinschaft, die in gewisser Weise die aktuelle gesellschaftliche Situation widerspiegelt – unter anderem gezeichnet durch Rassismus, Fremdenhass und, wie schon genannt, Vorurteile gegenüber Menschen,die man eigentlich gar nicht richtig kennt. Und das alles verpackt in einem überaus spannenden Krimi. Denn der Spannungsbogen wird konsequent aufrecht gehalten, und ich habe das Buch in einem weggelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wer nun hinter alldem steckt und warum. Und das ist ein weiteres Highlight der Geschichte. Bis zum bitteren Ende lässt die Autorin den Leser im Unklaren, wer der Schuldige ist. Und das fand ich wirklich grandios. Denn den Täter hatte ich tatsächlich nicht wirklich auf dem Schirm.“

Auf Lovelybooks

  • „Es war echt klasse diese Geschichte zu lesen, es hat riesen Spaß gemacht, aber wohnen möchte ich in diesem Haus definitiv nicht.“
  • „Meine Meinung: Olivia Monti schafft es erneut, in dieser Geschichte zu überraschen, zu faszinieren und auch zu entsetzen.
    Was harmlos beginnt, steigert sich bald zu einem tödlichen Strudel, bei dem es dem Leser nur übrig, bleibt gespannt zu warten, wen der Bewohner es als nächstes trifft.
    Ich habe dieses Buch an einem Tag gelesen, da ich die Spannung kaum ausgehalten habe, und war vom Ende sehr überrascht.“
  • Die Atmosphäre wird von Vermisstenfall zu Todesfall immer düsterer und bedrohlicher. Olivia Monti versteht es bestens, den Leser in ihren Bann zu ziehen, ihn zu überraschen, zu schockieren und zu entsetzen. Die Spannung spitzt sich bis zum Showdown und zur Auflösung zu. Bis dahin kann man selber rätseln, spekulieren und hat bis zum Ende des Buches mit Sicherheit jeden Bewohner als Täter ins Auge gefasst.
  • „Meine Neugier hat mich die etwa 180 Seiten in einem Rutsch lesen lassen.“
  • „Alles in allem ein wirklich solider, starker Krimi,  der vor allem durch seine Vielfalt an Charakteren und seine grausame, realistische Darstellung lebt. Er war zu keiner Sekunde langweilig und hat mich bestens unterhalten.“
  • „Ein wenig erinnert es mich an die guten alten Bücher meiner Lieblingsautorin Ingrid Noll. Die herrlich bösen und skurrilen alleinstehenden alten Damen, die sich abends zum Essen und Tratschen treffen, könnten ebenso aus einem ihrer Werke entsprungen sein – und das meine ich absolut als Kompliment.“
  • „Ein Buch voll und ganz nach meinem Geschmack…. ich kann gar nicht sagen wie oft ich das Buch aus den Händen legen musste, weil ich die „Angst“ nicht mehr ertragen konnte…“

Auf Lesejury

Auf Netgalley

„Bei diesem Buch handelt es sich um einen Krimi, der aus der breiten Masse deutlich herausragt. Beim Lesen mancher Passagen war ich als routinierte Krimileserin einfach nur sprachlos.
Witziger Weise hat mich das Buch an den französischen Film „Delikatessen“ erinnert. Es ist für mich schwarzer Humor vom Feinsten. Man möchte an manchen Stellen lachen ob der Situationskomik, kann es aber nicht, weil die Handlung einfach zu furchterregend ist. Ganz großes Kino!“

Sabine Ludwig

Martins Buchgelaber

„Was mir gefallen hat und was dem Roman auch eine gewisse geisterhafte Grundstimmung verleiht (was mich ein bisschen an Shirley Jackson erinnert), ist der parapsychologische Hintergrund von Nadja Knoll.“

Nicole Plath

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